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Stadt Hof errichtet zweite Shuttle-Strecke

Im Rahmen des SMO-Projekts starten Testfahrten ohne Operator im Juni.

Shuttle Modellregion Oberfranken (SMO)

 

Die Stadt Hof ist Teil des bundesweit beachteten Forschungsprojektes Shuttle Modellregion Oberfranken. Neben der bestehenden Strecke in der Innenstadt wird nun für weitere Forschungszwecke eine zweite Strecke eingerichtet.

In der Stadt Hof als Versuchsfeld pendelt schon seit 2021 ein teilautomatisierter Shuttle zwischen Bahnhof und Innenstadt. Dabei wird fortwährend die Technik verbessert und Erfahrungen gesammelt. Im Rahmen des zweiten Forschungsprojektes SMO II seit 2022 werden dabei weitere wichtige Ergebnisse erarbeitet. Das Forschungskonsortium besteht aus renommierten Unternehmen, Hochschulen und Gebietskörperschaften.

Nun setzt Hof einen weiteren Meilenstein mit der Eröffnung der zweiten Teststrecke, der sogenannten Hochschulstrecke, auf der erstmals Teilstrecken ohne Operator an Bord auf öffentlichem Grund geplant sind.

Der Individualverkehr und besonders der öff­entliche Personennahverkehr (ÖPNV) stehen in Deutschland vor großen Umwälzungen. Haupttreiber dafür sind der Klimawandel, neue Antriebssysteme und die Digitalisierung hinsichtlich teilautomatisierten oder autonomen Fahrens. Zugleich gilt es, den ÖPNV effizienter, wirtschaftlicher, flexibler, umweltgerechter und optimal angepasst an die Bedarfe der möglichen Nutzer zu gestalten, vor allem außerhalb der Ballungsräume. Das Forschungsprojekt, mit zunächst teilautomatisiert fahrenden Shuttles, soll ein Beitrag sein, um diese Ziele künftig realisieren zu können.

Gerade mit diesem Projekt werden zukunftsorientierte Problemlösungsansätze im ÖPNV aufgegriffen und mithilfe modernster Technologien getestet.

 

Fahren ohne Operator an Bord

 

Nunmehr will die Stadt Hof in die absolute Spitzenposition der ca. 20 deutschen Modellprojekte vorstoßen. Mit der Einrichtung der zweiten Strecke in Hof im Bereich Hochschule und Hochschulviertel steht nicht der Personentransport im Vordergrund, sondern der wissenschaftliche und verkehrsrechtliche Aspekt. Auf dieser Strecke sollen ab Sommer Teilstrecken ohne Operator an Bord auf öffentlichem Grund befahren werden. Ermöglicht wird dies durch die seit 2022 bestehende Verordnung Autonome-Fahrzeuge-Genehmigungs-und-Betriebs-Verordnung, kurz AFGBV, die das Kraftfahrtbundesamt (KBA) als maßgebliche Durchführungsstelle benennt. Zum fahrerlosen Fahren auf öffentlichem Straßenraum ist eine Erprobungsgenehmigung notwendig. Hierzu gibt es in Deutschland kaum Beispiele.

Die Verordnung erfordert im Vorfeld umfangreiche Sicherheits- und Technikkonzepte und schreibt derzeit einen Betrieb ohne Fahrgäste vor. Nach den neuen rechtlichen Vorgaben bleibt der Einsatz autonomer Fahrzeuge zunächst nur auf behördlich genehmigte Einsatzgebiete, die festgelegten Betriebsbereiche, beschränkt. Zudem ist eine externe Aufsichtsperson, die Technische Aufsicht, als menschliche Rückfallebene vorgeschrieben. Die Zulassungshürden sind also hoch. Dies ist auch ein Grund, weshalb diese neue zweite Strecke in Hof ausgewählt wurde, bei der nach Einschätzungen auf Teilstrecken fahrerloses Fahren möglich ist.

Die Vorbereitungen für diesen Versuch in Hof sind vor allem auch mit der Unterstützung des Konsortialführers Valeo im Forschungsprojekt realisiert worden.

 

Streckenbetrieb ab Juni

 

Nach ersten Testfahrten ist der ordentliche Betrieb der Strecke mit kostenlosen Mitfahrten ab ca. Anfang Juni geplant. Im Sommer wird es dann für einige Wochen auf Teilstrecken rein autonomes Fahren soweit möglich ohne Operator geben.

Der Shuttle mit seinem elektrischen Antrieb erzeugt keine Lärmbelästigungen. Die Ladestation wird am Einstein1 entstehen, Haltestellen werden eingerichtet und kleinere Schilder, die Landmarken, als Orientierungspunkte für den Shuttle an Teilstrecken ohne Gebäude installiert. Allerdings sind kleine Verkehrsänderungen notwendig, die entsprechend beschildert werden:

  • Im Bereich des Kreisverkehrs in der Enoch-Widman-Straße/Albert-Einstein-Straße wird die Geschwindigkeit auf 30 km/h herabgesetzt.
  • Die beiden Einmündungen der Georg-Könitzer Straße in die Wirthstraße, sowie die Einmündung Hans-Hofner-Straße in die Jobst-Rüthner-Straße werden jeweils wartepflichtig. Dort gilt dann „Vorfahrt achten“.
  • Der Verbindungsweg zwischen Enoch-Widman-Straße und Leimitzer Straße wird mit Ausnahme der landwirtschaftlichen Fahrzeuge für den gesamten Verkehr gesperrt.
  • Auf der gesamten Strecke sind zusätzliche Haltestellen beschildert.

Die bestehende Strecke in der Innenstadt wird weiter betrieben.

https://www.shuttle-modellregion-oberfranken.de/