GEMEINSAM
Ute Mahler und Werner Mahler
Foto-Ausstellung
Ute Mahler und Werner Mahler sind zwei der herausragendsten deutschen Fotografen. Zur DDR-Zeit zählten sie zu den stilprägenden Fotografen des Ostens, die heute wie damals ihre humanistische Sicht auf die Welt in intensiven Fotoprojekten realisieren. Nach der Wende haben sie die Fotografenagentur OSTKREUZ in Berlin mitbegründet. Aus der Agentur ging die OSTKREUZSCHULE FÜR FOTOGRAFIE hervor, eine der wichtigsten Ausbildungsstätten für Dokumentarfotografie, künstlerische Fotografie und Fotojournalismus in Deutschland.
Hof reiht sich mit dieser Ausstellung ein in die Reihe der renommiertesten Häuser, die schon Gastgeber für Ute und Werner Mahler waren wie beispielsweise 2014 Deichtorhallen Hamburg, 2016 Gropius Bau Berlin, 2020 Kunsthalle Rostock, 2024 Kunsthalle Erfurt, 2024 C/O Berlin.
Die Hofer Ausstellung zeigt in großformatigen Drucken Arbeiten aus den Werkgruppen „Wo die Welt zu Ende war“, „Monalisen der Vorstädte“, „Die seltsamen Tage“ und „Mode FAZ-Magazin“.


Die seltsamen Tage
Mit dem Projekt „Die seltsamen Tage“ unternehmen Ute Mahler und Werner Mahler eine Expedition in bekannte Gebiete. Sie suchen das Überraschende in ihrer Umgebung, sie finden Unerwartetes in alltäg-
lichen Situationen. Dabei verändern sie nichts, sie inszenieren nicht. Nur durch die Entscheidung, welchen Ausschnitt aus der Realität sie wählen, geben sie den Objekten ihren Raum, in dem diese ihr Eigenleben beginnen. In menschenleeren Landschaften finden sie Stillleben, die darauf warten, gesehen zu werden, und die trotzdem ihr Rätsel nicht preisgeben.
Monalisen der Vorstädte
Die „Monalisen der Vorstädte“ war die erste gemeinsame Arbeit von Ute Mahler und Werner Mahler.
In den Vorstädten von Reykjavik, Liverpool, Minsk, Berlin und Florenz fotografierten sie junge Frauen im Alter zwischen Kindheit und Erwachsensein. Vor Straßen und Plätzen ihrer alltäglichen Umgebung sitzen die Frauen auf einem Stuhl mit Kopfstütze, um sich porträtieren zu lassen. Sie sind auf sich selbst konzentriert und in ihren Gesichtern wird eine tiefe und rätselhafte Schönheit sichtbar. Die Kulisse der
Peripherie, die scheinbar austauschbaren Hintergründe verstärken die Individualität und die Kraft der Frauen.


Wo die Welt zu Ende war
„Wo die Welt zu Ende war“ wirft 21 Jahre nach dem Mauerfall einen Blick auf die ehemalige innerdeutsche Grenze. Damals bildeten 1378 Kilometer Grenzzäune und Stacheldraht, Soldaten mit Schießbefehl sowie über lange Jahre Minenfelder und Selbstschussanlagen eine Grenze, die das Land und die Landschaft teilte. Heute ist daraus ein einzigartiges Biotop für Pflanzen und Tiere geworden, die sich in dem Gebiet ungestört entwickeln konnten. Sichtbar wird der Kontrast der wilden, ungezähmten Landschaft und den wenigen noch erhaltenen Spuren der Grenzanlagen. Eine Mischung aus Natur und menschengemachtem Schrecken.
Auch in unmittelbarer Nachbarschaft Hofs entstand bei Ullitz eine der Aufnahmen. Der Ausstellungstitel verweist im ersten Moment auf die Zusammenarbeit von Ute Mahler und Werner Mahler. Doch „Gemeinsam“ kann auch meinen, dass Grenzen menschlichem Tun entspringen und nicht ewig sind.
Auf dem Land. Am Fluss
Ute Mahler und Werner Mahler gehörten zu den wichtigsten Fotografen der DDR-Modezeitschrift „Sibylle“ und prägten so auch deren internationales Renommee.
Nicht zuletzt durch die Mahler-Aufnahmen galt das von 1956 bis 1995 erschienene Blatt als „Vogue des Ostens“. In Hof ist eine Auswahl zu sehen, die 2020 für das FAZ-Magazin entstanden ist. Mode steht im Vordergrund, ist Anlass und Thema. Zugleich werden die Bilder aber durch Motivwahl und Arrangement zu einem Statement der Modefotografie und einem Kommentar des Genres.

Informationen zur Ausstellung
Ort: Foyers der Freiheitshalle Hof
Dauer: 11. Mai - 26. Oktober 2025
Öffnungszeiten: Mo bis Fr, 10:00 bis 17:00 Uhr, und nach Vereinbarung. Insbesondere für Gruppen/Schulen können zusätzliche Öffnungstermine gerne vereinbart werden.
Bitte beachten Sie folgende Änderungen:
Die Ausstellung bleibt veranstaltungsbedingt am 19. Juni und 9. Juli 2025 geschlossen. Während dem Hofer Volksfest (25. Juli bis 1. August) ist die Ausstellung von 10 – 13 Uhr geöffnet. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Der Eintritt ist frei.
Mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Hochfranken.
In Zusammenarbeit mit dem Central-Kino Hof wird eine Reihe von Filmen gezeigt, die Fotografie oder Fotograf:innen zum Thema haben.
Das Kulturamt der Stadt Hof setzt mit dieser Ausstellung die 2012 mit Barbara Klemm begonnene intensive Beschäftigung mit dem Medium Fotografie fort. Gezeigt wurden in dieser Zeit: Stefan Moses (2013), Matthias Ley (2013), Fotogruppe des LfU (2013), Helge Kirchberger (2014), Willi und Reinhard Feldrapp (2014), Thomas Hoepker (2014), KH. W. Steckelings | Heidi Innmann (2015), Jacques Sehy (2016), Pressefoto Bayern (2016), Christian Höhn (2019), Isolde Ohlbaum (2019), Subjektive CGI (2019), Moritz Holfelder (2020), Michael Friedel (2022), Bořivoj Hořínek (2023), Michael und Heinrich Jostmeier (2024).
Dass nun mit Ute Mahler und Werner Mahler ein Fotografenpaar mit enger Zusammenabeit und doch jeweils eigener Handschrift und eigener Karriere zu sehen ist, darf als ein besonderer Höhepunkt betrachtet werden. Die beiden Fotokünstler wurden erst 2023 mit dem Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie, dem höchsten Preis auf diesem Gebiet, ausgezeichnet.
Das Faltblatt zur Ausstellung steht hier zum Download bereit.
Rückblick auf die Ausstellungseröffnung
am Freitag, 9. Mai 2025
Begrüßung: Oberbürgermeisterin Eva Döhla
Einführung: Kulturamtsleiter Peter Nürmberger
Ute Mahler und Werner Mahler waren zur Eröffnung anwesend.