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Hofer Schlappentag 2024

Am 27. Mai 2024 feiern wir den 592. Schlappentag.

Dazu gehören der bunte Umzug mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Handwerk und Schützen und natürlich die Festveranstaltung am Schießhäuschen mit dem eigens eingebrauten Schlappenbier. Traditionell finden am Vortag die Hussitenführung, das Schlappenschießen (vormittags) und das Bürgerschießen (nachmittags) statt. Alle Infos unter www.schlappentag.de.

 

Nachtwächterführung am Vorabend des Hussitenüberfalls

 

Neu in diesem Jahr ist die zusätzliche Nachtwächterführung am 25. Mai ab 18:30 Uhr. Die Führung mit szenischen Einlagen des Hofer Nachtwächters Wolfgang Pollnick gemeinsam mit einigen gewandeten Hofer Bürgerinnen und Bürgern dauert ca. eine Stunde. Treffpunkt ist am Hofer Rathaus. Die Führung kostet 5 Euro pro Person.

 

Hussitenführung – Reise in die Vergangenheit

 

Die Hussitenführung gehört bereits seit Jahren fest zum Programm des Hofer Schlappentags und findet klassischerweise am Sonntag vor dem Schlappentag statt. Die Besucherinnen und Besucher können auf eine abwechslungsreiche Reise durch die Vergangenheit und verschiedene Szenen, die in die Geschichte des Hofer Schlappentags entführen, gespannt sein.

Wo? Sankt Michaelis Hof, Kirchplatz 4, 95028 Hof

Wann? Sonntag, 26. Mai 2024, von 14:00 bis 16:00 Uhr

Karten gibt es zu 5 Euro direkt bei der Führung. Die Führung endet nach zwei Stunden bei der Hofer Hospitalkirche.

 

Jeder Bürger darf zum Schießen – auch ohne Schlappen!

 

Am Sonntag, 26. Mai 2024, vor dem Hofer Schlappentag findet bereits zum siebten Mal das beliebte Bürger-Schlappenschießen der Hofer Sportschützenvereinigung (HSSV) nach dem traditionellen Schlappenschießen der Handwerker und Schützen statt. Geschossen wird mit dem Luftgewehr, 10 m, stehend-aufgelegt. Das Schlappenschießen am Sonntagmorgen, zu dem Honoratioren aus Handwerk, Schützen, Politik und Wirtschaft aufgefordert werden, nimmt die Tradition der alten Schießübungen auf. Als Preis winkt anstelle früherer Steuerfreiheit die Befreiung von Parkgebühren.

Bürger-Schlappenschießen

Wo? „Schießhäuschen“, Schießgraben 1, 95028 Hof

Wann? Sonntag, 26. Mai 2024, 14:00 bis 17:30 Uhr

Anmeldung: Am Schießstand (Königssaal), unmittelbar vor dem Schießen.

Zu gewinnen gibt es Geld- und Getränkepreise. Der beste Tiefschuss („Blattl-Wertung“) kommt zur Wertung „Bürger-Schlappenkönig*in 2024“. Bei Minderjährigen gelten die Unterschrift oder Anwesenheit eines Erziehungsberechtigten. Es besteht Versicherungsschutz über den Bayerischen Sportschützenverbund e.V. (BSSB). Für alle Schützen gilt absolutes Alkoholverbot.

 

Empfang vor dem Rathaus

 

Am Montag, 27. Mai 2024, um 9:00 Uhr findet der Weckruf sowie der Empfang vor dem Rathaus statt. Im Anschluss daran beginnt der Festumzug vom Rathaus bis zum Schießhäuschen. Rund 25 Gruppen marschieren mit: unter ihnen Ehrengäste, Auszubildende der Stadt Hof, verschiedene Schützenvereinigungen, Hussiten, Vertreterinnen und Vertreter des Bierhandwerks, Majoretten und Blasorchester der Partnerstadt Eger, die Bundeswehr, der Marineverein, Vertreterinnen und Vertreter des Handwerks sowie die Kapelle aus Markt Trockau-Pegnitz und viele mehr.

Im Festzelt heißt es dann „Etzert leffds!“ und die Hoferinnen und Hofer feiern gemeinsam mit vielen Gästen ausgelassen und friedlich den Hofer Schlappentag und können das eigens für den Schlappentag eingebraute Schlappenbier der Brauerei Scherdel genießen.

 

Internationale Gäste

 

Als Gäste begrüßt die Stadt Hof zum Schlappentag traditionell Vertreterinnen und Vertreter ihrer Partnerstädte. In diesem Jahr kommt das Jugendblasorchester aus Cheb mit den Majoretten, einem Formationstanz-Ensemble, sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stadt. Zudem werden auch Gäste aus Plauen erwartet. Die Mannschaft des Flottendienstbootes Alster kann zum 592. Schlappentag nicht nach Hof kommen, da sie gerade in der Ostsee unterwegs ist.

 

Scherdel Schlappenbier

 

Der Spezialsud für das Scherdel Schlappenbier Jahrgang 2024 wurde bereits im März eingebraut. Nach der Hauptgärung reift das Schlappenbier mehrere Wochen lang, bevor es ab Montag, 27. Mai 2024 für alle Schlappenbier-Liebhaber zu kaufen gibt. Kurz vor dem Schlappentag wird das Starkbier mit einer Stammwürze von 16,3 Prozent und einem Alkoholgehalt von 6,5 Prozent ganz frisch in Fässer und Flaschen abgefüllt und erst am frühen Morgen des Schlappentages ausgeliefert. Das Schlappenbier gibt es nur, solange der Vorrat reicht. Denn von der Bierrarität wird traditionsgemäß nur eine begrenzte Menge eingebraut. Das Scherdel Schlappenbier wurde zuletzt bei mehreren Qualitätswettbewerben ausgezeichnet. Neben der DLG-Goldmedaille schaffte es das Schlappenbier in die Finest-Beer-Selection und erhielt im internationalen Qualitätswettbewerb „European Beer Star 2023“ die Goldmedaille für das beste Bockbier.

 

Malwettbewerb - Kinder gestalten ihre Lieblingsschlappen

 

Um bereits die Jüngsten mit Tradition in Berührung zu bringen, haben die Veranstalter des Schlappentages - Hofer Handwerk, Privilegierte Scheiben-Schützen-Gesellschaft, Brauerei Scherdel und Stadt Hof - einen Malwettbewerb für die Kindergärten in Hof ausgelobt. Die wortwörtlichen Schlappen sollen bei dem Wettbewerb im Vordergrund stehen. Die Kindergarten-Kinder sind bis zum 10. Mai 2024 dazu aufgerufen, zu malen oder zu basteln, wie sie sich ihre Lieblingsschlappen vorstellen. Unter den zahlreichen Einsendungen suchen die Veranstalter das Gewinnerwerk aus. Der Gewinner-Kindergarten wird am Schlappentag auf der Bühne vor dem Rathaus bekannt gegeben. Der Hofer Wärschtlamo wird den Kindergarten besuchen und Wärschtla an die Kinder verteilen.

 

Schlappentag-Genussboxen

 

In diesem Jahr gibt es erstmals zwei Varianten der beliebten Schlappentag-Genussbox der Firma Falter. Die erste Box enthält Rindfleischwurst, Pressack und Schlappenbier. Neu ist hier, dass individuell ausgewählt werden kann, von welchen Hofer Metzgern (Max, Schiller oder Herpich) Fleisch- und Wurstwaren sein sollen. Die Box kostet 56 Euro. Die andere Variante ist eine reine Bierbox mit entweder 9 oder 18 Flaschen Schlappenbier. Der Versand ist kostenfrei und ab dem 27. Mai 2024 möglich. Die Box mit 9 Flaschen kostet 22,99 Euro, die Box mit 18 Flaschen 35,99 Euro. Im Online-Shop der Firma Falter können außerdem Merchartikel zum Hofer Schlappentag wie Basecap, Kalender oder Bierkrug erworben werden: www.falter-shop.de

 

Geschichte des Hofer Schlappentages

 

Am Montag nach Trinitatis (eine Woche nach Pfingsten) feiert man in Hof den Schlappentag. Das Fest geht zurück auf den Überfall der Hussiten im Jahr 1430, in dessen Folge die Hofer Bürger und Handwerker zu regelmäßigen Schießübungen verpflichtet wurden. Seit dem Jahr 1432, das auch als Gründungsjahr der Schützengilde gilt, fanden diese statt, wobei viele den letztmöglichen Termin wählten, also jenen Montag nach Trinitatis. Diese regelmäßigen Schießübungen hatten einen eher zweckmäßigen Charakter. Dies erklärt auch den Namen des Tages, denn man ging in „Schlappen“ zum Schießplatz. Dies waren billige und haltbare Holzschuhe, die im Mittelalter zur Arbeit getragen wurden.

Auch als sich im Lauf der Zeit, insbesondere durch den 30-jährigen Krieg zeigte, dass eine aus Handwerkern bestehende Bürgerwehr kaum in der Lage ist, eine Stadt zu verteidigen, hielt man neben den nun eingeführten Berufsheeren an den wehrfähigen Bürgern als militärischer Reserve fest, sodass auch die Übungen weiterhin Jahr für Jahr, wenn auch mit Unterbrechungen in Notzeiten, weiter stattfanden. Man kann wohl davon ausgehen, dass die Hofer sowieso wenig Lust auf kriegerische Übungen hatten und die Erfüllung der lästigen Pflicht bis zum letztmöglichen Termin hinauszögerten.

Es bürgerte sich ein, dass die Schießübungen am Montag nach Pfingsten mit einem feierlichen Umzug begonnen wurden. Je mehr der militärische Wert in den Hintergrund trat, desto mehr nahmen sie einen geselligen Charakter an. Ein speziell eingebrautes Starkbier gehört dazu. Aus der unliebsamen Verpflichtung zu den Schießübungen wurde so ein Traditionsfest. Der Schlappentag gehört heute zum Gründungsmythos der Stadtgesellschaft und verbindet Alt und Jung, Einheimische und Zugezogene, Gäste und extra zu diesem Anlass Heimkehrende.

Ein 5,50 Meter großes Denkmal am Eingang des Festgeländes erinnert an diese Tradition und zeigt die Metamorphose vom Handwerker zum Schützen. So ist der Schlappentag auch ein Fest der Handwerker, da sich die gegründete Schützengilde zumeist aus Handwerkern rekrutierte, die ebenfalls an regelmäßigen Schießübungen und Wettbewerben teilzunehmen hatten.

Träger der Tradition sind Schützen und Handwerker, unterstützt von der Stadt Hof. Neben der „Privilegierten Scheiben-Schützen-Gesellschaft Hof 1432“ wirken sämtliche Hofer Schützenvereine sowohl beim Festumzug wie auch bei den weiteren Aktivitäten (Bürgerschießen, Schlappenschießen) mit. Die Handwerksinnungen sind am Festumzug beteiligt. In der Vorbereitung der jährlichen Veranstaltung ist die Kreishandwerkerschaft gleichberechtigter Partner der Privilegierten Scheiben-Schützen-Gesellschaft Hof 1432. Die Einladung zum Fest erfolgt gemeinsam von Schützenmeister, Kreishandwerksmeister und Oberbürgermeisterin.

In der Urkunde aus dem Jahr 1430 bzw. deren Abschrift aus einem Akt des Geheimen Hausarchivs der Plassenburg aus dem 17. Jahrhundert kann man den Ursprung des Festes finden: „Wir Friderich und wir Johannes sein Sone Von Gotts gnaden Marggrafen zu Brandenburg x Und Burggrafen zu Nuremberg bekennen öffentlichen mit diesem brief, für unns unnd all unnsere Erben gen Allermenniglichen, die Ihn sehen, hören oder lesen, Wann wir wolbedacht, unnd mercklich erkannt haben, solch manchfeltig Verdürblich Und gros schäden, So denn Unnser libe getreue Burgermeister Rathe Unnd gemeine Reich unnd Arm gemeiniglich unnser Stadt zum Hofe, Itzund Von der hußen, mit Name, brante, Unnd andern Sachen genommen, Unnd empfangen haben, Unnd wenn wir auch derselben, der Unsern zum Hofe Auffnemen, bauen Unnd der genanten Stadt beschüczunge Unnd beßerung je gerne sehen, daß sie ohn unnser hülflich frejunge wider zu bauen Unnd sich zu befesten, nicht vermögen, Unnd Unns demüdtiglichen Unnd fleißiglichen gebeten haben, daß wir sie etliche Jar für alle Steuern unnd bete freien wolten, Als haben wier angesehen unnd erkant solch ihr Verdürblich scheden, name Unnd brand Unnd Auch ihr fleißig beten, sie solcher scheden zu ergeczen, Unnd daß sie desto baß ihr Stadt Unnd ihr heusser zum Hofe befesten Unnd gebauen mügen Unnd sollen, Unnd haben sie Vonn sonderlichen gnaden gefreiet Unnd begnadet Zehen gancze Jar nechst aneinander kommende, Aller Steuer Unnd Bete, freien und begnaden sie auch damit inn Crafft diß Briefs, Unnd zu urkunde mit Unnsern annhangenden Innsiegel versigelt, der geben ist zu Cadolczburg am Montag nach dem Sonntag Invocavit Inn der fasten, Nach Christi Unnsres herrn geburte, vierzehenhundert Jare Unnd darnach in dem dreisigsten Jare.“

Alle Infos unter www.schlappentag.de.